Mehr Gewicht für die BR 106


Obwohl in dieser Lok fast kein freier Raum vorhanden ist, besteht dennoch die Möglichkeit, sie um einiges schwerer zu machen.
Ich möchte an dieser Stelle einige Möglichkeiten aufzeigen, wobei jeder entsprechend der Ausrüstung seiner Lok einiges mehr oder weniger ausnutzen kann. Voraussetzung meiner Variante ist der Verzicht auf die werksseitige Beleuchtung (was Dank der sehr guten Beleuchtungssätze von Dirk Jäschke nicht sonderlich schwer fällt).

Hier der Ausgangszustand, bereits probeweise digitalisiert. Verzichtet man auf die Steckschnittstelle, wird sofort der größte Teil der Platine überflüssig, ...
... wie hier zu sehen ist.
Hier die "Vollausstattung". Die Platine ist ganz verschwunden und durch eine mit mehr Lötpunkten ersetzt worden. Da ich gerade keinen (funktionierenden) Dekoder mit sieben Funktionen zur Hand hatte, habe ich eben zwei Dekoder verbaut





 

Zuerst einmal muß die Lok vollständig zerlegt werden.
Dann kommt das erste Gewicht dran: ein Teil des vorhandenen Gewichts wird durch welches aus Blei ersetzt.









Die Lage der erforderlichen Sägeschnitte ist auf den Bildern ersichtlich. Aus Abfallstückchen, welche mit Sekundenkleber angeklebt wurden, entstand die Form, welche dann ausgegossen wurde. Als Material für die Form dienten Leiterplattenreste, Eisstiele sowie Leisten, welche jedes Jahr zu Silvester kostenlos im Garten angeliefert werden.
Die Oberseite des neuen Teiles muß anschließend mittels Fräsen nachbearbeitet werden, damit die Platine wieder paßt.



Das zweite Gewicht stellt den größten Anteil der ganzen Aktion dar.

















Die zwei Einschnitte an der Front reservieren den Platz für die Kabel der Beleuchtungsplatine auf dieser Seite. Sämtliche Rastnasen bleiben original erhalten. Auch der Bereich, in dem sich die Zahräder bewegen, wurde belassen.



Das dritte Gewicht nutzt vorhandenen Freiraum rund um den Motor. Die Form des Motors wurde aus Holzresten nachempfunden und mit weiteren Holzstückchen zu einer (einmal-) Gießform kombiniert.









Die Abschrägung des Gewichtes in Richtung der Motorkontakte ist notwendig, damit das Lokgehäuse im Bereich der vorderen Rastnasen zum Abnehmen und Aufsetzen zusammengedrückt werden kann.



Etwas Platz für ein zusätzliches Gewicht bietet noch der Bereich der Kupplung. Beispielsweise könnte man bei Verwendung des Umbausatzes von Peter Horn dessen Füllstück aus Blei selbst fertigen.
Da ich meine Lok mit Kurzkupplungskulissen ausgerüstet habe (siehe hier ), kam dies natürlich nicht in Frage. Dennoch sind auch hier noch zwei winzige Gewicht möglich.







All diese Maßnahmen zusammen lassen die Lok bereits optisch deutlich schwerer erscheinen:




 







Die Waage bestätigt den Eindruck voll und ganz.
Beim Ausgangsgewicht von 96g entspricht das einer Gewichtssteigerung von rund 43%.
Zukraftversuche ergaben, daß die Zugkraft nahezu proportional zum Gewicht steigt.












Dies hier hat zwar nichts mehr mit dem Thema zu tun, sondern soll als Erinnerung dienen, wenn man farbliche Änderungen vorhat, dies jetzt, vor dem Zusammenbau, zu erledigen. Ich glaube, das Bild zeigt, daß ein paar Pinselstriche der Lok gut zu Gesicht stehen.


     ©  Jens Feller  09/2008